Weitere Highlights im Oman

Neben den für uns größten Highlights im Oman haben wir auch weitere Orte besucht, die ihr euch bei ausreichend Zeit ansehen könnt. Darunter einige weitere Wadis, eine Höhle, zu der schon der Weg unheimlich viel Spaß macht, ein Wanderweg entlang der Schlucht des größten Canyon im Oman und vieles mehr. Schaut selbst, was das Land sonst noch zu bieten hat. 

Wadi Nakhr | Wadi Damm | Wadi Habel | Balcony Way Jebel ShamsAl-Mumyan Cave | Viehmarkt in Nizwa

Tolle Wanderung zum Wadi Nakhr

Als Geheimtipp wurde uns das Wadi Nakhr empfohlen, welches nicht so bekannt, aber sehr schön sein soll. Also haben wir nicht lange überlegt und uns gleich am nächsten Tag auf den Weg gemacht. Gebt "Valley necrosis" in Google Maps ein. Den Ort könnt ihr auch ohne 4x4 super erreichen. Vom Parkplatz aus wandert ihr pro Weg etwa 2 Stunden 45 Minuten durch die beeindruckenden Schluchten des Jabal Shams! Teils über große Felsen, teils durch kristallklares Wasser. Wir können euch daher nur die von uns geliebten Tropicfeel Schuhe* ans Herz legen.

Leider haben wir den Pool des Wadi Nakhr nicht erreicht und mussten umkehren, bevor es dunkel wurde. Wir sind nämlich bis zur Gabelung des Canyon gelaufen und dort links abgebogen. Wir hätten aber nicht an der Gabelung, sondern zuvor an den Häusern die Stufen links hoch gemusst. Schade, denn die Bilder unseres Gastgebers sahen wirklich beeindruckend aus. Dafür fanden wir hinter der Gabelung einen kleinen Klettersteig vor, der auch ganz nett war. Macht also nicht den gleichen Fehler und plant genug Zeit ein, da ihr die Schlucht auch wieder zurück wandern müsst. Der Wanderung an sich hat es aber nicht geschadet, denn die Kulisse war wirklich unglaublich imposant! Das letzte Stück unseres Rückweges durften wir auf einen Pickup aufspringen und wurden mitgenommen.

Die Wadi Damm Pools als Erfrischung

Ein weiteres, sehr schönes Wadi im Oman sind die Wadi Damm Pools. Um sie zu besuchen, navigiert euch mit Google Maps zu "Parking short walk to Wadi Damm Pools". Diesen Punkt könnt ihr auch ohne Allradantrieb super erreichen und dort euer Auto parken. Von dort an wandert ihr einfach das Wadi weiter rechts (nach Osten) entlang. Die Wanderung bis zu dem Pool mit den kleinen wunderschönen Wasserfällen dauert in etwa 40 Minuten.

Wir würden sagen, dass der Weg dorthin vergleichsweise zu den anspruchsvolleren gehört. Denn an einer Stelle müsst ihr an einem Seil hochklettern. Auch ist der Weg an manchen Stellen doch etwas schwierig zu finden, obwohl er hin und wieder durch grüne Pfeile auf dem Fels gekennzeichnet ist. Wenn ihr gut darauf achtet, werdet ihr die Pfeile aber nicht übersehen. Umso mehr haben wir uns gefreut, als wir endlich am Wasserfall angekommen sind. Hier lässt es sich wunderbar entspannen und das erfrischende Wasser genießen.

Für dieses Wadi könnt ihr euch morgens beim Frühstück ruhig etwas mehr Zeit lassen. 😛 Wir waren recht früh dort, als die Sonne noch nicht in die Schlucht geschienen hat und fanden es doch etwas frisch, als wir aus dem Wasser kamen. Also vielleicht besser mittags besuchen. Ansonsten empfiehlt es sich, wie so oft, einen Dry Bag dabei zu haben.

Besondere Felsformationen im Wadi Habel

Von Maskat aus haben wir das Wadi Habel besucht. Hierher braucht ihr etwa 15 Autominuten. Wo Google Maps euch hin navigiert, könnt ihr euer Auto einfach am Straßenrand der Sackgasse parken.

Das Wadi Habel hat zwar keinen Pool, in dem ihr schwimmen könnt, bietet aber eine unglaublich schöne Wanderung. Denn hier warten echt beeindruckende Felsformationen auf euch, über die ihr steigt. Die Wasserstellen haben eine wunderschöne Farbe und es spiegeln sich die Felsen darin wieder. Das Besondere an der Wanderung war, dass wir komplett allein dort waren! Bis auf die Ziegen natürlich 😉 Für uns war es das erste Wadi, dass wir besucht haben. Wir sind uns aber sicher, dass es uns auch am Ende unserer Reise, nach Besuch der anderen Wadis, genauso gut gefallen hätte. Wenn ihr Zeit habt, besucht es unbedingt!

Balkony Walk – Wanderung am Jebel Shams

Der Jebel Shams (oder Dschabal Schams) ist mit 3.000 Metern der höchste Berg im Oman. Auf etwa 2.000 Metern gibt es einen beeindruckenden Wanderweg, den Balcony Walk. Um zum Startpunkt zu gelangen gebt "W6 - Balcony Walk hike" bei Google Maps ein. So navigiert ihr euch zum Parkplatz der Wanderung. Den Parkplatz erreicht ihr auch ohne Allradantrieb. Sollte es am Tag zuvor oder in der Nacht geregnet haben, raten wir jedoch davon ab, mit einem normalen Fahrzeug den Weg zu fahren.

Nun zur Wanderung an sich: Der Wanderweg ist wirklich beeindruckend, da ihr direkt in der Felswand einen schmalen Pfad entlang wandert. Folgt einfach den Markierungen am Fels. Am Rand geht es teils senkrecht über 1.000 Meter in die Tiefe. Ein Geländer oder ähnliches gibt es nicht. Zieht euch also auf jeden Fall festes Schuhwerk an! Die Wanderung ist kein Rundweg, ihr lauft etwa 1 Stunde 30 Minuten hin und auch wieder zurück. Die Sicht in den Canyon ist dabei wirklich toll. Zwischendurch begegnen euch immer wieder Ziegen. Am Ende des Abenteuers befindet sich ein kleiner See.

Die Al-Mumyan Cave in der Nähe von Maskat

Auf dem Weg von Maskat nach Tiwi oder Sur solltet ihr die Al-Mumyan Cave nicht auslassen. Die Höhle an sich ist zwar kein absolutes Highlight, aber dennoch sehr schön anzusehen. Das eigentliche Highlight ist aber der Weg dorthin. Dieser führt durch eine malerische Felsenlandschaft.

Es geht über unbefestigte Straßen (kein 4x4 erforderlich) durch eine trockene Berglandschaft mit fantastischer Aussicht. Hin und wieder überquert ihr ein ausgetrocknetes Flussbett und euch begegnen mitten im Nichts einige Esel und Ziegen. Habt ihr die Höhle erreicht, könnt ihr euer Auto am Wegesrand abstellen und den Fels bis zur Höhle hinauf wandern bzw. kraxeln.

Von hier aus könnt ihr die tolle Aussicht genießen. In der Höhle hängt von oben ein Seil herunter, das ihr hochklettern könnt, um in das Obere der Höhle zu gelangen. Wenn ihr genug habt, setzt ihr eure Autofahrt weiter fort. Die Landschaft bleibt dabei unverändert schön.

Schildkröten & Bioluminizenz

An den Ras Al-Hadd Beach kommen jedes Jahr Schildkröten, um ihre Eier abzulegen. Die beste Zeit, um Schildkröten zu sehen, soll während der heißesten Monate von Juli-September sein. Die Möglichkeit besteht aber grundsätzlich von Mai bis November. Nur ist die Anzahl der geschlüpften Schildkröten dann nicht so hoch. Wir waren Mitte November dort und hatten Glück. Gegen 19 Uhr liefen plötzlich im 5 Minuten Takt Babyschildkröten Richtung Meer. Das ist wirklich eine unglaubliche Erfahrung! Früh morgens, vor Sonnenaufgang, sollen die Chancen ebenso gut stehen. 🙂

Die Babyschildkröten dabei zu beobachten, wie sie ihre Reise ins Leben starten ist unfassbar schön! Achtet jedoch bitte darauf, keine Schildkröten anzuleuchten. Denn der Mond weist ihnen den Weg zum Wasser. Sie laufen dorthin, wo es am hellsten ist. Durch die Lichtverschmutzung wird der Orientierungssinn jedoch leider oft gestört. So auch bei unserem Besuch. Eine ist leider in die falsche Richtung gelaufen, sodass wir nachhelfen durften. Bei unserem Besuch war Vollmond, sodass wir ohne Licht zurechtkamen. Wenn ihr eine Leuchte braucht, verwendet zum Schutz der Tiere bitte Rotlicht (schaut gerne mal bei unserer Packliste vorbei, unsere Kopflampe* scheint zweifarbig).

Im Internet haben wir gelesen, dass man allein nicht auf den Strand kommt, da er patroulliert wird. Nur mit einer geführten Tour wäre ein Besuch möglich. Bei uns war das nicht so. Zur Hauptsaison kann das aber anders sein. Laut Erfahrungsberichten aus dem Internet solltet ihr dann frühzeitig buchen, damit ihr noch einen der verfügbaren Plätze bekommt. Die Touren starten morgens gegen 5 Uhr oder abends ab 19/20 Uhr.

Neben dem Schlüpfen der Schildkröten gibt es aber noch ein weiteres Naturwunder, das ihr am selben Strand beobachten könnt: Die Bioluminizenz. Bei Dunkelheit und Bewegung im Wasser, seht ihr das Meer in hellem "Milchblau" leuchten. Wir haben dieses Phänomen bereits in Belize beobachten dürfen. Das ist echt surreal! Zu unserem Besuch hat am Ras Al-Hadd Strand "nur" noch der Sand in blau geglitzert, da die "Hauptzeit" offenbar vorbei war. Faszinierend war es dennoch! Vor allem, wenn die Hände blau glitzern. Nehmt euch also nicht nur Zeit für die Schildkröten 🙂 Die Bioluminizenz haben wir übrigens auch bei Dunkelheit am Tiwi Beach beobachtet.

Der traditionelle Viehmarkt & Souq in Nizwa

Von vielen Einheimischen und Touristen wurde uns der traditionelle Viehmarkt in Nizwa empfohlen. Wir waren sehr skeptisch, da wir als Vegetarier so einen Markt nicht unbedingt besucht hätten. Nach gutem Zureden, dass die Tiere gut behandelt werden und, um die Tradition kennenzulernen, haben wir den Markt dann doch besucht. Jeden Freitag ab 7 Uhr lassen dort die Landwirte durch Marktschreier ihre Ziegen und Kühe verkaufen. Unser Gastgeber hat uns geraten schon früher dort zu sein, um die Einheimischen ohne viele Touristen erleben zu können. Daher waren wir um 6:30 Uhr auf dem Marktplatz.

Es herrschte bereits reges Treiben und unzählige Ziegen und Kühe wurden rings um den Marktplatz verteilt an Stahlpfosten angebunden. Die Schnüre waren dabei teilweise zu fest gebunden, sodass die Tiere keinen Bewegungsfreiraum mehr hatten. Viele Omanis haben die "Ware" bereits begutachtet, um später auf die richtigen Tiere zu bieten.

Um Punkt 7 Uhr war es dann soweit. Ein Marktschreier stand auf einem Podest und eröffnete den Handel. Und dann ging das Gewusel plötzlich los. Unzählige Ziegen wurden um das Podest im Kreis herumgeführt, um von den außenstehenden Omanis die Gebote einzusammeln. Die Tiere wurden dabei nicht gut behandelt. Wenn sich ein Käufer gefunden hatte, wurde das Geld im Tausch für die Ziege übergeben. Nach einiger Zeit wiederholte sich das Prozedere, diesmal aber mit den Kühen. Wir sind dann auch gegangen, da es für uns schwierig war mit anzusehen. 

In unmittelbarer Nähe findet ihr auch die Souqs vor. Dort werden Gewürze und weitere Lebensmittel, Waffen und Souvenirs verkauft. Wenn ihr schonmal da seid, schaut euch das rege Treiben an.